ITT Schaub-Lorenz 5000 Stereo HiFi (1968)

Das Gerät wurde in den späten 60er Jahren im deutsprachigen Raum genutzt. Durch seine Langlebigkeit der Elektronik funktioniert das Gerät noch nahezu einwandfrei. Auffallend sind, dass die ähnlichen Reparaturen gemacht werden müssen wie beim Electown AR-3000E. - Diese Art von Alterungsschwächen treten nach einigen Jahrzehnten wohl typischerweise auf.

Ansicht auf die oben angebrachten Indikatoren für die Radiofrequenzabstimmung. Das VU-Meter für die Frequenzsuche hat sich auch hier offensichtlich festgesetzt, denn nach einer ersten Inbetriebnahme hat sich es nicht bewegt. - Dies muss daher als Reparatur in die Liste aufgenommen werden. Die Stereoanzeige leuchtet im Radiobetrieb bei Stereosignal nicht auf. Möglicherweise liegt ein Problem im Stereodecoder vor oder es ist nur die Glühlampe defekt. Auch die Beleuchtung der Frequenzabstimmungs- Anzeige hat keine Funktion mehr.

Gut sichtbar am Kontrollfeld an der Vorderseite des Geräts sind die mit einer Patina behafteten Schalter und Regler. Auch die seitlich angebrachten Massivholzplatten werden eine Auffrischung erhalten. Bei den Potentiometern und Schaltern sind die Kontakte noch in einem erstaunlich guten Zustand.

Bild oben links: Die sekundäre Anschlussklemme entspricht nicht den heutigen Normen und Sicherheitsbestimmungen und es können im schlimmsten Fall Kurzschluss oder Schleichströme bei höherer Luftfeuchtigkeit entstehen. Bild oben rechts: die Verdrahtung der Primär-/ und Sekundärseite ist aus heutiger Sicht ebenfalls nicht ideal und wird deshalb überarbeitet. Bild unten links: Die Sieb-Elkos für die Gleichspannungen haben teilweise noch Werte aus der alten Normreihe. So soll z. B. der grosse Elko gemäss Schema 5000 uF haben. - Gemessen wurde tatsächlich dieser Wert. Auf dem Elko stehen allerdings 4700 uF. Bild unten rechts: Die Glühlampe der Stereoanzeige ist tatsächlich durchgebrannt und muss ausgetauscht werden.

Bild oben links: Die Verdrahtung und Komponenten der primären Spannungsversorgung wurden im Gerät grösstenteils revidiert. So wurde nachträglich nach heutigem Standard ein nach VDE zugelassener Netzfilter verbaut und die Schutzerdung auf das Gehäuse nachgerüstet. Wie zu sehen ist, wurde dieser auf der Seite des Netzkabels angebracht. Als Nebeneffekt ist so jetzt auch die Verdrahtung des Netzschalters vereinfacht und muss hinten ander Gerätewand nicht hin und zurückverlegt werden. - Zudem wurden so markant Störungseinwirkungen (u. A. hörbares 50 Hz Brummen auf die Endstufen) reduziert. Bild oben rechts: Die Elkos auf der Spannungsversorgungs-Platine und auf den Endstufen wurden vollständig erneuert. Bild unten links: Die alte sekundärseitige Anschlussklemme wurde mit einer genormten Lüsterklemme ersetzt. Der ausgediente Enstörungskondensator auf der 30 V Versorgung wurde ersetzt. Bild unten rechts: Die Verdrahtung der Indikator-Beleuchtung wurde komplett erneuert und durch LED-Technologie ersetzt. Der festgesetzte Drehkondensator für die Lang-/ Mittel- und Kurzwellen konnte mit Hilfe von etwas Kontaktspray wieder gelöst werden und funktioniert nun einwandfrei.

Was sich im Nachhinein noch als Schwachpunkt herausgestellt hat, war die alte Bodenwanne des Geräts welche noch aus gehärteter Pappe gefertigt war. Dies ist nicht nur brandgefährlich sondern die Wanne war auch besonders an den Druckstellen, an welchen die Füssen befestigt waren, durch die Jahrzehnte verformt. Deshalb wurde eine neue Wanne aus Kunststoff entwickelt und angefertigt.

Bilder oben und unten links: Vor der Instandsetzung. Bild oben und unten rechts: Nach der Instandsetzung. Gut sichtbar sind die erneuerten Kondensatoren. Der nachgerüstete Netzfilter, welcher hinten links im Gerät verbaut ist. Das neue Verdahtungskonzept für die Spannungsversorungen und Beleuchtung. Auch die Beleuchtung funktioniert nach Verdrahtung und Aufrüstung auf kompatible LED-Technologie wieder.

Zu sehen ist unten auch die komplett neu entwickelte Bodenwanne, welche nicht nur unaufdringlich wie die alte Wanne wirkt sondern neu noch für eine bessere Konvektion (Passivbelüftung) im Gerät sorgt aufgrund der seitlich und vorne angebrachten Lüftungsöffnungen.

Nach einer vorsichtigen Reinigung der Gehäuseteilen erstrahlen auch die Knöpfe und Schalter noch mit einer geringen aber nach den Jahren wohlverdienten Patina. Die seitlich angebrachten Holzblenden aus massivem Nussbaumholz wurden vollständig mit einer neuen Schutzlasur, welche neu farblos ist, behandelt, nachdem die alte braune Lasur entfernt wurde.